Strassenbauprojekt Gotthardstrasse / Centralplatz

Sehr geehrte Damen und Herren

Vielen Dank für die Einladung zur Stellungnahme des obigen Projektes. Nach Studium der uns zur Verfügung gestellten Unterlagen und den Herren Peter Riner und Fredi Selinger unterbreiteten Projektpläne kommen wir zu folgender Beurteilung des Vorhabens:

Wie Ihrem Herr Fellmann bereits anlässlich der Besprechung vom 13. Januar auf dem Bauamt unterbreitet, ist die SVP gegen eine Verlegung der Buskante von der Schwandelstrasse an die Gotthardstrasse. Die SVP beurteilt die heutige Situation zwar auch als nicht optimal, ist jedoch der Ansicht, dass die Verlegung keine wesentliche Verbesserung der Situation mit sich bringt. Einzig die Querung der Gotthardstrasse durch die Fussgänger und damit ein potentielles Unfallrisiko fällt weg. Ein weiterer negativer Punkt der Verlegung ist die Tatsache, dass der Fussweg von der neuen Buskante zum Bahnhof fast doppelt so lang wird.

Herr Fellmann begründet die Verlegung vor allem damit, dass an der Gotthardstrasse eine zweite, behindertengerechte Einstiegskante realisiert werden könne, was an der Schwandelstrasse nicht möglich sei. Ist dies so? Im Weiteren soll die neue Bushaltestelle an der Gotthardstrasse eine höhere Besucherfrequenz des Centralplatzes mit sich bringen, was sicher der Fall sein wird.

Der Hauptgrund für die Ablehnung der Verlegung der Buskante von der Schwandel- an die Gotthardstrasse durch die SVP ist jedoch das daraus resultierende, geänderte Verkehrskonzept. Neu würde die Schwandelstrasse zwischen der Gotthard- und der Alten Landstrasse aufwärts, statt wie heute abwärts befahren. Dies hätte zur Folge, dass PW und Lastwagen, um z.B. den Coop an der Florastrasse anzufahren, eine Schlaufe via Alte Landstrasse, Mühlebachstrasse wieder in die Gotthardstrasse fahren müssten. Die Folge ist grosser Mehrverkehr auf der Alten Landstrasse und eine unfallträchtige Situation bei der Einmündung von der Mühlebach- in die Gotthardstrasse. Eine verkehrstechnische Situation, welche sicher näher geprüft und mit zusätzlichen Massnahmen entschärft werden müsste.

Die Alte Landstrasse von Süd nach Nord befahren, endet auf Höhe der Kreuzung mit der Schwandelstrasse, da die Schwandelstrasse abwärts nicht mehr befahren werden kann, faktisch in einer Sackgasse. Für Abfluss des Verkehrs stehen nur noch die Freiestrasse, heute eine wenig befahrene Quartierstrasse oder die Weinbergstrasse zur Verfügung. Die Weinbergstrasse ist heute eine Einbahnstrasse, schmal und ein viel genutzter Schulweg ins nahe gelegene Schulhaus Ludretikon sowie Anfahrt zur Kita Chindeparadies. Bei Umsetzung des neuen Verkehrskonzeptes wird die Weinbergstrasse, obwohl die Durchfahrt nur für den Zubringerdienst gestattet ist, mit Bestimmtheit als Abkürzung, unter Vermeidung der Schlaufe Alte Landstrasse Mühlebachstrasse in die Gotthardstrasse genutzt. Gefährliche Situationen auf der kinderreichen Weinbergstrasse sind vorprogrammiert.

Temporeduktion Gotthardstrasse bis Höhe Schulhausstrasse

Das dichte Verkehrsaufkommen von Bus, Autos, parkierenden Autos, Fussgänger und Velofahrer (welches mit dem neuen Verkehrskonzept noch zunehmen wird) verunmöglicht faktisch schon heute, sicher bei Tag und Öffnungszeiten der Läden, auf der Gotthardstrasse mit mehr als Tempo 30 zu fahren. Aufgrund der aktuellen und zukünftigen Situation begrüsst die SVP die Einführung einer generellen Geschwindigkeitsreduktion auf 30 km/h, dies jedoch ohne das Anbringen von baulichen Massnahmen, lediglich einer Signalisation mittels Tafeln und Fahrbahnbeschriftung.

Die SVP ist jedoch der Meinung, dass die Temporeduktion von der Einfahrt von der Mühlebachstrasse bis auf Höhe der Ludretikonerstrasse verlängert werden könnte. Die verkehrstechnische Situation im Abschnitt Schulhausstrasse / Ludretikonerstrasse entspricht in etwa derselben wie im südlicheren Teil.

Dies die Überlegungen der SVP Thalwil zum Strassenbauprojekt Gotthardstrasse / Centralplatz. Obwohl wir uns bewusst sind, dass der Entscheid zur Realisierung beim Gemeinderat liegt und rechtliche Schritte ausgeschlossen sind, bitten wir die zuständigen Stellen, das Projekt im Sinne der SVP nochmals zu prüfen.

Mit freundlichen Grüssen

SVP Thalwil, Präs. Fredi Selinger